Carina Brüngger stellt sich zur Wahl!

Die FDP-Frauen portieren die Steinhauser Gemeinderätin, sie soll in die Fussstapfen des FDP-Regierungsrats Matthias Michel treten. Der Weg zur Wahl ist zwar noch lang, von mehreren Seiten werden ihr aber gute Chancen eingeräumt. 

Für die FDP-Frauen des Kantons Zug ist klar: Eine Frau muss in die Fussstapfen von Regierungsrat Matthias Michel treten. Michel hatte vor kurzem bekannt gegeben, dass er sich im Herbst 2018 nicht mehr zur Wahl stellen wird. Die FDP-Frauen haben auch schon die geeignete Kandidatin für das Amt. Die Steinhauser Gemeinderätin und Finanzvorsteherin Carina Brüngger (52) soll Regierungsrätin werden. An ihrem Stand an der Zuger Messe stellten die FDP-Frauen ihre Kandidatin gestern vor. Dies im Beisein der Zürcher FDP-Nationalrätin und Präsidentin der FDPFrauen Schweiz, Doris Fiala. «Mein oberstes Ziel ist, dass wir mehr Frauen in die kantonalen Exekutiven, allem voran in die Regierung, bringen. Es braucht dringend mehr Frauen in diesen Positionen», sagt Birgitt Siegrist. Sie ist Präsidentin der FDP-Frauen Kanton Zug. Die Partei wolle dies ohne Quote erreichen. Von Quoten halte man in der Zuger Frauensektion nichts, sagt Siegrist. «Wir pfeifen auf Quoten und stellen uns den Herausforderungen», heisst es denn auch etwas provokativ auf einem Flyer der Frauensektion. «Wir wollen dieses Ziel mit Einsatz, Engagement und fähigen Frauen erreichen. All das bringt Carina Brüngger mit», ist Siegrist überzeugt. Auf der anderen Seite werde die Frauensektion der FDP des Kantons, all jenen Kandidatinnen, die sich zu einer solchen Wahl stellen, tatkräfti zur Seite stehen. Zu den Kandidatinnen, die sich neu für ein Exekutivamt zur Verfügung stellen, gehört auch Eliane Birchmeier. Sie kandidiert für einen Sitz im Zuger Stadtrat.

«Gemischte Teams sind immer erfolgreicher»
Carina Brüngger selbst ist bereits hoch motiviert. Zwar gefalle ihr die Arbeit im Steinhauser Gemeinderat, in dem sie seit acht Jahren sitzt. «Die Aufgabe als Regierungsrätin würde mich jedoch sehr reizen, und ich bin bereit, diese anzupacken.» Es gebe zahlreiche Themen, die sie interessierten, wie etwa die Finanzen, die Gesundheit oder auch Bauliches. Klar ist für Brüngger zudem, dass es Zeit ist für eine weitere Frau in der Zuger Regierung. Zwar legitimiere das Frausein alleine noch nicht zur Kandidatur. Trotzdem findet Brüngger: «Es braucht jetzt eine bürgerliche Frau in diesem Gremium.» Dem stimmt die Nationalrätin Doris Fiala zu: «Gemischte Teams sind immer erfolgreicher. Fähige Frauen müssen zu solchen Schritten ermutigt werden.» Ob Carina Brüngger am Ende tatsächlich als FDP-Regierungsratskandidatin aufgestellt wird, ist noch offen. Darüber entscheidet die Parteibasis an ihrer Nominationsversammlung im April 2018. Bis dahin können sich weitere Kandidaten melden und bis dahin wird auch klar sein, ob die FDP einen oder zwei Sitze bei den Wahlen 2018 zu besetzen hat. Denn der Baudirektor Urs Hürlimann will sich bis Ende Jahr entscheiden, ob er noch einmal antritt oder nicht. An der Versammlung soll dann auch entschieden werden, wie viele Personen überhaupt nominiert werden. Von dieser Nomination will Carina Brüngger ihre allfällige Kandidatur für eine dritte Legislatur im Steinhauser Gemeinderat abhängig machen.

Unterstützung von Parteipräsident 
Die FDP-Frauen-Präsidentin Birgitt Siegrist rechnet Carina Brüngger gute Chancen aus. «Sie bringt alles mit, was es braucht. Sie hat Erfahrungen in der Exekutive und hat als CFO in der Wirtschaft Führungserfahrung.» Brüngger sei eine äusserst kompetente Kandidatin. «Ausserdem», so stellt Siegrist fest, «wächst in der Bevölkerung der Wunsch nach mehr Frauen in der Regierung.» Auch von FDP-Parteipräsident Andreas Hostettler erhält das Anliegen nach einer weiblichen Kandidatin und einer Frau als Nachfolgerin von Matthias Michel grosse Unterstützung. «Wir schreiben das Jahr 2017, und das Verhältnis in der Zuger Regierung zwischen Frauen und Männern ist 1 zu 6. Das kann nicht sein.» Er wolle eine angemessene Vertretung von Frauen in diesem Gremium, und bei den Wahlen 2018 bestehe die Möglichkeit, etwas dafür zu tun.

Samantha Taylor
samantha.taylor@zugerzeitung.ch

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